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Magdalena lebt

Magdalena (Name geändert) war seit ihrer Geburt der Sonnenschein in der Familie. Ein fröhliches Kind, die Freude ihrer Eltern. Doch im Alter von nicht mal einem Jahr fiel ihnen auf, dass sie immer müde wurde und die anfängliche Lebenslust verloren hatte.

Was tun? War das normal oder sollten die Eltern zum Arzt gehen? Sie entschieden sich, nicht länger zu warten und suchten Hilfe beim Kinderarzt. Eine Blutuntersuchung löste das Entsetzen aus: Magdalena hatte Leukämie und wurde sofort, d. h. im Januar 2021 in die onkologische Kinderstation der Uniklinik Tübingen eingewiesen..

Trotz der dort vorhandenen medizinischen Expertise passierte es. Die kleine Magdalena sprach nicht richtig auf die belastende Chemotherapie an. Entsetzlich! Was war die Konsequenz davon? Die Angst der Eltern um ihr kleines Mädchen wuchs. Eine Stammzelltransplantation sollte Rettung versprechen. Aber Magdalena hatte keine Geschwister, also musste ein Fremdspender gefunden werden. Ein schwieriges Vorhaben. Tatsächlich wurde nach langer Suche ein passender Spender im August 21 gefunden. Gerade noch rechtzeitig für Magdalena. Die Transplantation hatte zunächst den erwünschten Erfolg, doch plötzlich entstanden heftige, lebensbedrohliche Komplikationen. Magdalena wurde immer schwächer und eine schwierige Leidenszeit begann. Nicht nur für sie, sondern auch für die Eltern. Die Mutter war während der Klinikaufenthalte ständig bei ihrer Tochter und versuchte, sie so gut wie möglich zu stützen.

Im Oktober 21 mussten nochmals Stammzellen gegeben werden mit zunächst gutem Erfolg. Doch wieder gab es eine schwerwiegende Wendung. Die neuen Stammzellen führten zu einer heftigen Abstoßungsreaktion des Körpers. Erneut eine lebensbedrohliche Situation für die arme Magdalena, die nun schon fast ein Jahr in der Klinik behandelt wurde. Die Abstoßungsreaktion führte zu einer großflächigen Darmentzündung mit starkem Durchfall, bis zu 1,5 Liter am Tag. Eine riesige Menge für ein so kleines Kind, welche einen Zusammenbruch des gesamten Stoffwechsels zur Folge hat, wenn man nicht schnell helfen kann. Aber für diese schnelle Hilfe gab es nun kein zusätzliches Medikament mehr. Alles war bereits ausgeschöpft.

Wieder ging es um Tage im Leben der kleinen Magdalena. In dieser hoffnungslosen Situation wurde auf ein besonderes Forschungsprojekt zurückgegriffen, das von der Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen finanziell unterstützt wird. Es geht um die Herstellung und Verwendung von sogenannten „Mesenchymalen Stammzellen“. Diese speziellen Zellen des Knochenmarks sind in der Lage, z. B. Abstoßungsreaktionen zu heilen. Ein letzter Strohhalm!

Ende Januar 2022 erhielt Magdalena mehrere Infusionen mit diesen Zellen und tatsächlich, die erwartete Heilung trat ein. Geradezu ein Wunder! Die ständige Angst vor dem Sterben konnte endlich in den Hintergrund gedrängt werden. Nach 160 Tagen Klinikaufenthalt konnte Magdalena gesund nach Hause entlassen werden, zur übergroßen Freude der ganzen Familie.

Eine Heilung, die nur durch die Forschungsunterstützung der Stiftung ermöglicht wurde.


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