Medizinische Forschungsarbeiten klingen nicht nur kompliziert, sie sind es auch – aber vor allem sind sie wichtig, um bestehende Behandlungsmethoden zu erweitern. Frau Dr. Rosswogs Arbeit zur „Evolution seismischer Amplifikationen“ untersucht die Vervielfältigung von Krebsgenen in bösartigen Tumorzellen bei Kindern. Sie entschlüsselte einen Mechanismus, der mit dem Zerfall eines bestimmten Chromosomen-Abschnittes beginnt und dem eine komplizierte Umstrukturierung der DNS innerhalb einer Ringform folgt. Dabei kommt es zur massiven Vervielfältigung und Aktivierung krebsauslösender Gene (Onkogene). Um an dieser Stelle weiter forschen zu können, wird Geld benötigt. Mit dem ERNA-BRUNNER-Preis erhält die Kinderärztin 10.000 Euro Fördergeld von der Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen.
Der Preis ist nach Erna Brunner, einer dreijährigen Krebspatientin, benannt. Dem an Leukämie erkrankten Mädchen konnten alle herkömmlichen Therapien nicht helfen. Eine letzte Chance boten die in Tübingen neu entwickelten Antiköper. Um sie für Erna herzustellen, benötigte das Forschungsteam Geld. Ernas Eltern setzten sich mit unermüdlichem Engagement für eine Spendenkampagne ein, die von der Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen organisiert und um ein Vielfaches ausgeweitet wurde. Bis genügend Geld gesammelt war, um neue Antikörper zu produzieren, verstarb aber das Mädchen. Zu ihrem Gedenken wurde der renommierte Preis benannt. Seit 2014 wird er jedes Jahr für herausragende Forschungsarbeiten für den Kampf gegen den Krebs bei Kindern verliehen.
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