Dr. Semjon
Willier
Preisträger
Preisgeld
10.000 €
Jahr
2021
Dr. Semjon Willier
vom Dr. von Haunersches Kinderspital in München erhielt für seine Arbeit mit dem Titel „CLEC12A and CD33 coexpression as a preferential target for pediatric AML combinatorial immunotherapy“ den Erna-Brunner-Preis 2021. Er forschte an einer neuen Therapie gegen die gefährliche, akute myeloische Form der Leukämie (AML).
Je seltener eine Krankheit auftritt, desto weniger wird zu ihr geforscht. Das ist zwar im Allgemeinen nachvollziehbar, aber für die Betroffenen eine Katastrophe. Die akute myeloische Form der Leukämie (AML) tritt nur selten auf und ist trotzdem das Zentrum von Dr. Williers Forschung. Seit 2016 arbeitet er intensiv mit Kindern, die an Leukämie erkrankt sind und die mit den aktuell zur Verfügung stehenden Therapien nicht geheilt werden können – so rückte AML in seinen Fokus, mit seiner Forschung leistete er in weiten Teilen Pionierarbeit.
In seiner ausgezeichneten Studie untersuchte er, welche Moleküle bei einer AML im Kindesalter als Zielstruktur für eine Immuntherapie geeignet sind. Hierfür verglich er Knochenmarksproben von an AML erkrankten Kindern mit denen von gesunden Menschen. Er fand zwei Moleküle, die für eine Immuntherapie der kindlichen AML geeignet sind: DC33 und CLL1. Insbesondere, wenn beide Moleküle gleichzeitig mit einer Immuntherapie angegriffen werden, haben die Kinder erhöhte Chancen, den Kampf gegen ihre Krankheit zu gewinnen.
Zusätzlich identifizierte er zwei Moleküle, die bei einer speziellen Mutation in der AML (KMT2A) vielversprechend erscheinen: CD135 und CD33.
Auf dieser Grundlage soll nun eine neuartige Therapie entwickelt werden. Bisher hatten Kinder, die an der tückischen AML erkrankten, ein extrem hohes Sterblichkeitsrisiko. Dank der Forschung von Dr. Semjon Willier haben die Betroffenen und ihre Familien einen berechtigten Grund zur Hoffnung.